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Trailrunning boomt! Diese 5 Trends verändern den Sport.
Trailrunning wird professioneller, digitaler und nachhaltiger – die wichtigsten Entwicklungen für Destinationen im Überblick.
Trailrunning boomt wie nie zuvor und entwickelt sich ständig weiter. Neue Technologien, veränderte Trainingsmethoden und wachsende Communitys beeinflussen die Zukunft dieses Sports.
Was müssen Destinationen beachten, um die Trendsportart erfolgreich in ihrere Region zu etablieren?
Wie tickt die Community?
Gerhard Gstettner, Experte für alpine Produktentwicklung, hat zahlreiche Trailrunning-Projekte umgesetzt und die Trailrunning-WM mit organisiert. Er beobachtet die aktuellen Entwicklungen genau. Hier sind fünf zentrale Trends, die Trailrunning in den nächsten Jahren prägen werden.
1.Smarte Trailrunning-Strecken mit digitalen Tools
Die Digitalisierung macht auch vor den Bergen nicht halt. Immer mehr Destinationen setzen auf GPS-gestützte Navigation, interaktive Karten und Apps mit Live-Tracking. Dazu zählen Plattformen wie etwa komoot, auf denen Destinationen ihre Trailrun-Events oder ihre Trail-Angebote in Szene setzen können. „Läufer erwarten heute mehr als nur Schilder – digitale Unterstützung wird zunehmend wichtiger“, erklärt Gstettner. Virtuelle Challenges, individualisierte Streckenempfehlungen und Echtzeit-Wetterupdates verbessern das Trailrunning-Erlebnis erheblich.
2.Die Kraft der Community: Trailrunning gemeinsam gestalten
Trailrunning lebt von seiner Gemeinschaft. Events, lokale Gruppen und Social-Media-Plattformen bringen Läufer zusammen. „Community-gestützte Streckenentwicklung und User-Feedback sind essenziell für eine erfolgreiche Destination“, so Gstettner. Immer mehr Regionen lassen lokale Läufer an der Streckengestaltung mitwirken, um authentische Erlebnisse zu schaffen. Plattformen wie komoot, Strava und Trailforks bieten Läufern die Möglichkeit, Strecken zu bewerten, zu teilen und Empfehlungen zu geben. „Destinationen profitieren von der Einbindung lokaler Vereine, die wertvolles Wissen über Geländebeschaffenheit und Läuferbedürfnisse liefern.“ Ein erfolgreiches Beispiel ist das Engadin St. Moritz Trailrunning-Projekt, das mit lokalen Läufern neue Trail-Konzepte entwickelt hat.
3.Nachhaltigkeit und Naturschutz rücken in den Fokus
Nachhaltigkeit wird auch im Trailrunning immer wichtiger. Sanfte Tourismuskonzepte, umweltfreundliche Events und achtsames Verhalten auf den Trails stehen im Mittelpunkt. „Wir müssen Wege schaffen, die die Natur respektieren und gleichzeitig ein großartiges Lauferlebnis bieten“, betont Gstettner. Recycling-Initiativen, Green-Events und umweltbewusstes Streckenmanagement gewinnen an Bedeutung.
4. Events als Motor für Tourismus und Trailrunning-Entwicklung
Veranstaltungen wie die Trailrunning-WM dienen nicht nur als Wettkampfplattform, sondern auch als Antrieb für den lokalen Tourismus. „Ein starkes Event zieht Aufmerksamkeit auf eine Region und hinterlässt eine langfristige Infrastruktur“, erklärt Gstettner. Destinationen setzen zunehmend auf ein ganzjähriges Trailrunning-Angebot mit Camps, Trainingsprogrammen und geführten Touren.
5. Praxis schlägt Theorie – Erfolgreiche Umsetzung entscheidet
Strategien und Konzepte sind wertlos, wenn sie nicht vor Ort umgesetzt werden. „Ich bin kein Berater, der nur Papiere schreibt – ich setze Projekte direkt in der Praxis um“, sagt Gstettner. Das bedeutet: Strecken gemeinsam mit Läufern testen, Beschilderungen optimieren und Strukturen schaffen, die langfristig Bestand haben. Trailrunning ist ein Erlebnis – und das muss in jeder Destination spürbar sein.
Über Gerhard Gstettner, Trailrun-Experte und alpiner Produktentwickler
Gerhard Gstettner ist seit über 17 Jahren in der alpinen Produktentwicklung tätig. Seine Leidenschaft für den Bergsport führte ihn dazu, Trailrunning als touristisches Angebot in verschiedenen Destinationen erfolgreich zu etablieren. Er hat unter anderem an der Umsetzung der Trailrunning-WM mitgewirkt und zahlreiche Streckenentwicklungen begleitet. Er arbeitet nicht nur als Berater, sondern setzt Konzepte direkt in der Praxis um – immer mit Blick auf nachhaltige Entwicklung und das authentische Erlebnis für Trailrunner.